Zertifizierte CO₂-Entnahme soll zum billionenschweren Geschäft in der EU werden

Flickr: Richard Eriksson / Lizenz: CC BY 2.0
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Im Tech & Nature Magazin befasst sich Jakob Steinschaden mit den Plänen der EU, den CO₂-Zertifikatehandel stärker zu regulieren. Dabei sollen echte CO₂-Entnahmen definiert werden. Für den Bausektor bestehen bereits heute einige Möglichkeiten, um CO₂ effektiv aus der Atmosphäre zu entnehmen und somit den Fußabdruck der Baumaßnahme schon während der Errichtung zu verringern.

Eine bloße Reduktion der jährlichen Treibhausgasemissionen allein reicht nicht, um die Klimaverhältnisse langfristig zu stabilisieren. Zum einen werden kritische Kipppunkte wohl verfehlt werden und zum anderen ist es nötig der Atmosphäre CO₂ zu entnehmen, um die unvermeidbaren Emissionen zu kompensieren. Dazu will die EU klarer regeln, was als echte CO₂-Entnahme gilt und was eher in die Kategorie Greenwashing fällt. Der Zertifikatehandel würde damit reguliert werden und mehr Vertrauen bei den verschiedenen Marktakteuren genießen.

Verschiedene Ansätze sind hier im Bauwesen bereits bekannt. So kann gespeichertes CO₂ in Holzwerkstoffen über den Lebenszyklus positiv angerechnet werden, da das im Holz gespeicherte CO₂ für den Zeitraum des technischen Lebenszyklus im Gebäude gespeichert bleibt. Andere Techniken sehen das Verpressen von CO₂ in Betonwände vor und sollen so zur Reduktion von CO₂ in der Atmosphäre beitragen.

In anderen Wirtschaftsbereichen werden Lösungen entwickelt, das CO₂ in den Boden zu verpressen oder mithilfe von CO₂-Staubsaugern aus der Luft zu filtern. Für viele Marktakteure könnte dies aufgrund der hohen nötigen CO₂-Entnahmemengen und des Preises von momentan 85 € pro Tonne neue Geschäftsfelder öffnen. So könnten Landwirte Teile ihrer Flächen für die Speicherung von CO₂ nutzen.

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