Vorlesungsmodule zu natürlichen Baustoffen: Wissen über Eignung kann Einsatz im Bau erhöhen

Die entwickelten Vorlesungsmodule decken nachwachsende Rohstoffe von der Gewinnung bis zur Verwendung im Bauwesen ab. Grafik © Fraunhofer WKI | Manuela Lingnau
Die entwickelten Vorlesungsmodule decken nachwachsende Rohstoffe von der Gewinnung bis zur Verwendung im Bauwesen ab. Grafik © Fraunhofer WKI | Manuela Lingnau

Forschende am Fraunhofer WKI haben gemeinsam mit drei Hochschulen zwei Vorlesungsmodule zum Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen im Bauwesen entwickelt. Die Module decken nachwachsende Rohstoffe von der Gewinnung bis zur Verwendung im Bauwesen ab. Durch diese zukunftsweisende Qualifikation des technisch-wissenschaftlichen Nachwuchses erhöhen sich die Chancen für den späteren Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen im Bauwesen.

In Kooperation mit der Technischen Universität (TU) Braunschweig, der Hochschule Magdeburg-Stendal sowie der Fachhochschule (FH) Rottenburg wurden zwei Module samt Vorlesungsunterlagen erarbeitet:

  • Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
  • Bauprodukte in der Anwendung im Holzbau

“Unser gemeinsames Ziel ist es, den Wissenstand rund um nachwachsende Rohstoffe und ihre Eignung für das Bauwesen bei zukünftigen Praktikern zu erhöhen. Damit möchten wir einen Beitrag dazu leisten, dass in Zukunft mehr nachwachsende Rohstoffe im Bauwesen Verwendung finden”, erläutert Norbert Rüther, Projektleiter am Fraunhofer WKI.

Premiere im Sommersemester 2022 erfolgreich

Die beiden Module wurden bereits erfolgreich seit dem Sommersemester 2022 unter Beteiligung aller Projektpartner an der Hochschule Magdeburg-Stendal in den Studiengängen Bauingenieurwesen, Sicherheit und Gefahrenabwehr sowie Energieeffizientes Bauen angeboten. Im Wintersemester 2022/23 lehrt Projektleiter Norbert Rüther an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim Teile der erarbeiteten Vorlesungen im Fach Holzschutz. Der Einsatz der Module in weiteren Semestern ist in Planung.

Forschende am Fraunhofer WKI haben das Vorhaben initiiert, koordiniert und die Inhalte zur Pflanzenkunde sowie zu den spezifischen Nachweisen im Holztafelbau bezüglich des Wärme- und Feuchteschutzes erarbeitet. Die Inhalte zum Tragverhalten haben vorrangig Mitarbeitende der TU Braunschweig erstellt, während Forschende an der Hochschule Magdeburg-Stendal die Inhalte zum Brandschutz beisteuerten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der FH Rottenburg fokussierten sich auf die Massivholzkonstruktionen und die Möglichkeiten der Verwendung von Laubholz.

Unterlagen werden nach Erprobung zur Verfügung gestellt

“Ein Ziel unseres Projekts ist, die Vorlesungsunterlagen nach Fertigstellung zur Verfügung zu stellen. Dabei haben wir nicht einen anonymisierten Download mit unkontrollierter Verbreitung der Inhalte im Sinn. Stattdessen möchten wir in Zukunft, nachdem wir die Module ausreichend erprobt haben, die Interessenten und Nutzer persönlich begleiten, um so ein Feedback zum Einsatz der Materialien zu erhalten”, sagt Norbert Rüther.

Förderung

Das Verbundvorhaben »Nachwachsende Rohstoffe im Bauwesen – Erarbeitung von Vorlesungsmodulen« wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) mit einer Zusendung aus dem Sondervermögen »Energie- und Klimafonds« gefördert. 

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