Im Angesicht der Weltklimakonferenz COP27 investiert Ägypten zunehmend in grüne Energien. Dabei sind die Investitionen und Projekte häufig staatliche Projekte mit Beteiligungsmöglichkeiten des Militärs. Die Vielzahl der Verbraucher hingegen sind durch komplizierte Regularien und undurchsichtige Bestimmungen an der Eigeninitiative gehindert. Eine eigene Solaranlage lohnt sich erst ab einer Eigenverbrauchshöhe von umgerechnet etwas mehr als 75 Euro. Diesen Grenzwert erreichen aber nur etwa 200.000 der 37 Millionen Endnutzer Ägyptens. Auch der Ausbau von Solarthermieanlagen ist wenig verbreitet, obwohl die ägyptische SOnne fast ganzjährig scheint und vergleichsweise hohe Vorlauftemperaturen erzeugen könnte. Eine Warmwassererzeugung unter Ausschluss von Legionellengefährdung wäre somit denkbar.
Dahingegen werden derzeit staatliche Großprojekte umgesetzt. Benban als der größte afrikanische Solarpark mit 37 Quadratkilometern erzeugt mehr Strom als ein deutsches Atomkraftwerk, etwa 1,6 Gigawatt. Die Großprojekte werden dabei von deutschen Firmen unterstützt und teilweise miterrichtet.
Mit seiner guten Lage und günstigen Umweltbedingungen erfüllt Ägypten alle Kriterien um zentraler Erzeuger regenerativer Energien zu werden und das euopäische Festland mit grüner Energie zu versorgen und gleichzeitig monetär zu profitieren. Dabei könnte die Aktivierung des Großteils der Bevölkerung durch Anreizsysteme entscheidend werden. Die aktuell schwierige Marktlage auf dem europäischen Kontinent ist besonders attraktiv für die ägyptische Energiewirtschaft. Dabei scheint das Credo zu sein, grüne und saubere Energie ins europäische Ausland zu exportieren und fossile, schmutzige Energien im Inland zu nutzen. Dies geht auch aus dem Anstieg der Nutzung fossiler Energieträger hervor. Bisher herrscht der Anschein vor, dass die hoch gesteckten Ziele mit dem aktuellen Maßnahmenprogramm nicht erreicht werden können.