Vier innovative Projekte im Umgang mit der Klimaveränderung im Wald prämiert

Flickr: Rich Anderson / Lizenz: CC BY-SA 2.0
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Das Amt für Wald und Naturgefahren des Kantons Bern (AWN) unterstützt vier Projekte für den klimafitten Wald der Zukunft. Die innovativen Konzepte erhalten im Rahmen des erstmals organisierten Innovationswettbewerbs «Ideenpool KliWa» ein Preisgeld von bis zu 50 000 Franken sowie eine Beteiligung an den Umsetzungskosten.

Das Ökosystem-Wald steht angesichts des Klimawandels vor grossen Veränderungen. Diese stellen besonders für die Waldbesitzenden und deren Organisationen eine Herausforderung dar: Wie können sie sicherstellen, dass der Wald auch in Zukunft seine verschiedenen Funktionen (z.B. Schutzwald, Holzproduktion, Erholung) erfüllen wird?

Innovationskraft der Berner Waldwirtschaft

Aus der Überzeugung, dass bei den Akteurinnen und Akteuren der Berner Waldwirtschaft bereits zahlreiche gute Lösungen und Ideen vorhanden sind, hat das Amt für Wald und Naturgefahren den Innovationswettbewerb «Ideenpool KliWa» lanciert. Damit sollen der Ideenreichtum und die Innovationskraft der Branche sichtbar und gegenseitig gefördert werden. Anlässlich der Preisverleihung betonte Regierungsrat Christoph Ammann: «Gute Ideen entstehen in Zusammenarbeit. Mit dem Ideenpool KliWa wollen wir den Netzwerkgedanken fördern.» Die enge Zusammenarbeit vom Amt für Wald und Naturgefahren mit dem Verband Berner Waldbesitzer und Partnerorganisationen aus den Themen Schutz vor Naturgefahren, Naturschutz, Forschung und Holz zeigt, dass alle Akteure am selben Strang ziehen. Ziel ist, dass der Berner Wald auch in Zukunft alle Funktionen erfüllen kann. Die praxisnahen und lokal umsetzbaren Projekte des «Ideenpools KliWa» zeigen, wie dies gelingen kann.

Die vier Gewinner-Projekte

  • Preiskategorie 1: 50 000 Franken

Der erste Platz geht an Timber Structures 3.0 AG, welche durch einen neuartigen Industrieprozess bei der Holzverarbeitung einen wesentlich besseren Holzausnutzungsgrad erreicht. Statt der üblichen 30 Prozent sind über 90 Prozent des gesamten Baumes nutzbar. Im neuen Prozess werden die Holzstämme zu Fasersträngen gewalzt, getrocknet und anschließend zu tragenden Platten verklebt. Das so entstehende Produkt kann zu verschiedenen Holzbauprodukten verarbeitet werden.

  • Preiskategorie 2: 35 000 Franken

Die Emmentaler Wald&Holz GmbH trifft langfristige Vereinbarungen mit den Waldbesitzenden. Dadurch kann die klimaangepasste Waldverjüngung längerfristig gesichert werden.

  • Preiskategorie 3: 20 000 Franken

Die Forst Aaretal GmbH versucht die natürlichen Arvenbestände im Oberhasli zu stärken, indem sie die Verbreitung von Arvennüssen durch den Tannenhäher imitiert.

  • Preiskategorie 4: 10 000 Franken

Der Forstbetrieb Sigriswil bietet betriebliche Beratung und Analyse für die Waldbewirtschaftung hinsichtlich des Klimawandels an.

Zusätzlich erhalten die Gewinner Zuschüsse in der Höhe von bis zu 70 Prozent an den Umsetzungskosten. Sie sind zur Umsetzung der Konzepte verpflichtet.

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