Umfrage des Umweltbundesamtes: Bauen im Bestand – Hindernisse und Lösungsansätze

Ziel der Initiative „Neues Europäisches Bauhaus“: Klimawandelanpassung und mehr Lebensqualität. Quelle: Miriam Dross / UBA
Ziel der Initiative „Neues Europäisches Bauhaus“: Klimawandelanpassung und mehr Lebensqualität. Quelle: Miriam Dross / UBA
Spezial zum Immobiliensymposium Dresden 2023
Dieser Beitrag ist Teil unseres Themen-Spezials zum Immobiliensymposium Dresden am 26. September 2023
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Dieser Beitrag ist Teil unseres Themen-Spezials zum Immobiliensymposium Dresden am 26. September 2023

Im Rahmen des Forschungsprojektes AdNEB „Neues Europäisches Bauhaus weiterdenken“ führt das Umweltbundesamt (UBA) eine Online-Umfrage für Planende im Baubereich durch. Ziel dieser Umfrage ist es, Informationen über vorhandene Einstellungen zu und Erfahrungen mit dem Bauen im Bestand zu sammeln und so aufzeigen zu können, wie Planende über das Bauen im Bestand nachdenken, welche Herausforderungen sie dabei wahrnehmen und welche Ressourcen und Unterstützung sie benötigen.

Aufbauend auf vorherigen Studien soll die Umfrage Informationen über Einstellungen zu und Erfahrungen mit dem Bauen im Bestand zu sammeln. Der Begriff ‘Bauen im Bestand’ bezieht sich dabei auf Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden wie Modernisierungen, Sanierungen, energetische Sanierungen, Renovierungen und Aufstockungen. Nicht gemeint sind weitere nachhaltige Baupraktiken wie z. B. das Schließen von Baulücken. Ziel des UBA ist es aufzuzeigen, wie Planende über das Bauen im Bestand nachdenken, welche Herausforderungen sie dabei wahrnehmen und welche Ressourcen und Unterstützung sie benötigen, um Bauen im Bestand zu erleichtern. 

Ihre Einblicke und Erfahrungen können daher wertvolle Informationen darüber liefern, welche Hindernisse beim Bauen im Bestand am häufigsten auftreten und welche Strategien und Werkzeuge verwendet werden können, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Von Interesse sind sowohl die Perspektive der Planenden, die schon konkrete Erfahrungen beim Bauen im Bestand gesammelt haben, als derjenigen, die noch nicht im Bestand gebaut haben.

Das Forschungsprojekt AdNEB „Neues Europäisches Bauhaus weiterdenken“

Das Projekt „AdNEB – Neues Europäisches Bauhaus weiterdenken: nachhaltige Mobilität und resiliente Räume für mehr Lebensqualität“ („Advancing the New European Bauhaus: Sustainable Mobility and Resilient Urban Spaces for a Better Quality of Life) ist ein Eigenforschungsprojekt des Umweltbundesamts. Es knüpft an die Initiative „Neues Europäisches Bauhaus“ (NEB) der Europäischen Kommission an. Im Zentrum dieser Initiative steht die Frage, wo und wie wir in Zukunft leben und wie eine ökologisch nachhaltige, sozial inklusive, gesundheitsverträgliche und attraktive Entwicklung urbaner Räume gelingen kann. Das NEB will kreative Orte der Begegnung schaffen, an denen unter Einbeziehung von Kunst, Kultur, sozialer Inklusion, Wissenschaft und Technologie künftige Lebensweisen ökologisch gestaltet werden. Einen Schwerpunkt der EU-Initiative bilden die gebauten Strukturen und damit verknüpfte Fragen wie Transformation des Gebäudebestands, nachhaltige Baumaterialien und Energieeffizienz.

Zur Idee des Neuen Europäischen Bauhauses will AdNEB einen konzeptionellen, methodischen und interdisziplinären Beitrag liefern. Dazu soll der derzeitige Schwerpunkt Bauen um zusätzliche Dimensionen auf alle urbanen Räume – Gebäude, graue Infrastruktur und Grün- und Freiräume – erweitert werden. Bauen und Wohnen sollen mit Frei- und GrünräumenGesundheit und WohlbefindenKlimawandelanpassungUmweltgerechtigkeit sowie aktiver und nachhaltiger Mobilität zusammengedacht werden. Damit sollen Antworten auf drängende Herausforderungen, wie die Anpassung urbaner Räume an den ⁠Klimawandel⁠, die Gestaltung einer attraktiven urbanen blau-grünen Infrastruktur, die Umsetzung der urbanen Verkehrswende und damit die Verbesserung der Lebensqualität in Städten, entwickelt werden.

Im Rahmen des Projekts werden u. a.

  • Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Innenstädte und Freiräume untersucht,
  • Daten zur Gesundheit und zum Wohnumfeld in Deutschland mit einem besonderen Fokus auf soziale Ungleichheiten ausgewertet,
  • multifunktionale gebaute und landschaftliche Strukturen und ihren Potenzialen zur Klimaanpassung analysiert,
  • Chancen der nachhaltigen Mobilität in Reallaboren untersucht und
  • ein Kristallisationspunkt für eine globale Bauwende geschafft.

Es sollen wissenschaftliche Konzepte für umwelt- und klimaverträgliche Siedlungsstrukturen mit hoher Lebensqualität für alle Bevölkerungsgruppen entwickelt werden. Dabei soll ein Beitrag zur sozialökologischen Transformation der Städte entstehen, indem die zahlreichen Forschungsstränge des Umweltbundesamtes zu diesen übergreifenden Fragestellungen in diesem Projekt zusammengeführt werden. Im Ergebnis soll das Projekt zu der kreativen interdisziplinären NEB-Initiative auf europäischer Ebene beitragen und dabei Wege zu einer ansprechenden gemeinsamen ökologischen Zukunft aufzeigen.

Arbeitsprogramm

AdNEB hat eine Projektlaufzeit von März 2022 bis September 2025 und verteilt sich auf fünf Arbeitspakete (AP):

In AP 1 wird der Ansatz des Neuen Europäischen Bauhauses durch die inhaltliche Untersetzung des Leitbilds der dreifachen Innenentwicklung, also der Verbindung von baulicher Innenentwicklung mit der Qualifizierung von Grünräumen und Transformation der Mobilität, weiterentwickelt.  Ebenso werden Perspektiven zur Gestaltung resilienter und multifunktionaler Siedlungs- und Freiraumstrukturen auch vor dem Hintergrund der Veränderungen durch die Corona-Pandemie aufgezeigt.

In AP 2 stehen relevante Forschungsfragen zur klimaresilienten, nachhaltigen und gesundheitsfördernden Stadtentwicklung im Fokus. Hier werden Umweltgerechtigkeit und Gesundheit im urbanen Raum sowie Klimaanpassungsstrategien und das Konzept der Schwammstadt und der blau-grünen Infrastruktur (Wasser und Grün in der Stadt) untersucht.

In AP 3 wird vor dem Hintergrund des Ziels von Teilhabe und Partizipation die Erprobung umweltverträglicher Mobilitätsformen in Reallaboren im Rahmen von Aktivitäten der Europäischen Mobilitätswoche durchgeführt.

AP 4 zielt auf zentrale Beiträge des Bauens im Rahmen der Initiative Neues Europäisches Bauhaus der Europäischen Kommission gemeinsam mit der wissenschaftlichen und politischen Ebene mit deutschen und europäischen Partnern.

AP 5 dient der themenübergreifende Synthese, bringt die verschiedenen Zielsetzungen und Themenstränge zusammen und formuliert Schlussfolgerung und Entscheidungshilfen für die Transformation des urbanen Raums vor dem Hintergrund von Klimaneutralität, hoher Lebensqualität und anpassungsfähigen, gesunden und resilienten Strukturen.

Mit einem Klick auf “Weiterlesen” geht’s zur Umfrage:

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