Die Gebäude-Allianz, ein vom NABU-koordinierter Zusammenschluss von über 25 Verbänden, hat einen 5-Punkte-Plan für Maßnahmen vorgelegt, mit denen sich die erhöhten Ziele für den Gebäudesektor im neuen Klimaschutzgesetz sicher erreichen lassen. Der Gebäudesektor hat sein Klimaziel des vergangenen Jahres bereits als einziger knapp verfehlt. Das Bundesbauministerium ist deshalb gesetzlich verpflichtet, ein Sofortprogramm vorzulegen.
NABU-Präsident Jörg-Andreas-Krüger betont: „Berechnungen im Auftrag des Bundes zeigen ohnehin, dass die bestehenden Instrumente eindeutig nicht ausreichen werden und bis zum Jahr 2030 der Gebäudesektor sein Ziel drastisch verfehlt, wenn nicht schnell gegengesteuert wird. Denn er muss in den nächsten 10 Jahren fast 45 Prozent seiner aktuellen Treibhausgasemissionen einsparen. Dazu braucht es ambitioniertere Maßnahmen.“
Forderung: Besseres Zusammenspiel aus Fördern und Fordern
Konkret fordert die Gebäude-Allianz ein besseres Zusammenspiel aus Fördern und Fordern: Unterstützt durch bedarfsgerechte Förderprogramme sollen energetische Mindeststandards für Bestandsgebäude den Eigentümern den Weg zur Klimaneutralität aufzeigen und zusätzliche Modernisierungen, besonders der Gebäude mit den höchsten Energierechnungen, anstoßen. Auch zur aktuellen Diskussion um die Lastenverteilung der CO2-Bepreisung zwischen Mietern und Vermietern hat das Bündnis eine klare Meinung: Da Mieter keinen Einfluss auf den energetischen Zustand ihrer Wohnung oder die Art der Heizung haben, sei es dringend geboten, die Abwälzung der Kosten alleinig auf die Mieter umgehend zu beenden.
Zudem betont das Bündnis, dass bereits heute erprobte Technologien für eine erneuerbare Wärmeversorgung bereitstünden. Es sei jetzt an der Politik, die Weichen für deren flächendeckenden Einsatz zu stellen und sogenannte fossile „Lock-in-Effekte“ zu vermeiden. Auch die öffentliche Hand könne und müsse ihren Beitrag zur Zielerreichung im Gebäudesektor leisten. So müsste sie ihre neuen Gebäude bereits ab 2023 klimaneutral bauen, eine verbindliche höhere Modernisierungsrate umsetzen und Lebenszyklusanalysen beauftragen, bevor statt einer Sanierung die Abrissbirne zum Einsatz komme.
Dazu sagt NABU-Gebäudeexpertin und Koordinatorin der Gebäude-Allianz, Lisa Storcks: „Als breites Bündnis aus Umweltverbänden, Gewerkschaften, Verbraucherschutz-, Mieterschutz- und Unternehmensverbänden setzen wir mit unseren Forderungen ein klares Zeichen der Unterstützung für ambitionierten Klimaschutz im Gebäudesektor und betonen dabei auch die Chancen. Denn ambitionierte Maßnahmen sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch sozialverträglich umsetzbar und wirtschaftlich attraktiv.“
Das Papier der Gebäude-Allianz kann hier heruntergeladen werden: www.nabu.de/position-gebaeude-allianz