Staatsministerium für Regionalentwicklung lobt Sächsischen Landespreis Baupraxis der Zukunft aus

Symbolfoto: Clem Onojeghuo auf Unsplash
Symbolfoto: Clem Onojeghuo auf Unsplash

Staatsminister Thomas Schmidt hat einen neuen landesweiten Ideenwettbewerb ins Leben gerufen: den Sächsischen Landespreis »Baupraxis der Zukunft – nachhaltig, innovativ, zirkulär« (kurz: Landespreis Baupraxis). Der Preis wird am 6. März 2024 verliehen. Gesucht werden ab heute (24. Oktober 2023) Konzepte, Ideen, Forschungsergebnisse und Prototypen, die sich beispielhaft mit der zukunftsfähigen Neu- und Weiterentwicklung von Baustoffen, Bauteilen und Bauarten im Hochbau befassen und die in den vergangenen fünf Jahren in Sachsen umgesetzt wurden oder künftig Anwendung finden. Der Landespreis Baupraxis wird in drei verschiedenen Kategorien vergeben: »Erforscht und angewandt – Baustoffe«, »Erforscht und angewandt – Bauteile und Bauarten« sowie als Sonderpreis »Mitgedacht und experimentiert – Baustoffe, Bauteile und Bauarten«. Das Preisgeld beträgt insgesamt 30 000 Euro.

Nicht nur Fachexperten können sich bewerben

Unter der Überschrift »Erforscht und angewandt« sind Wettbewerbsbeiträge zu Baustoffen oder zu Bauteilen und Bauarten von Einzelpersonen oder Teams mit baufachlichem und verfahrenstechnologischem Hintergrund gefragt. Wer nicht vom Fach ist, kann sich mit guten Ideen unter dem Motto »Mitgedacht und experimentiert« um den Sonderpreis bewerben.

Staatsminister Thomas Schmidt: »Der Gebäudebereich ist für einen Großteil aller CO₂-Emissionen verantwortlich. Es besteht also akuter Handlungsbedarf, damit Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral sein kann. Als Freistaat Sachsen wollen wir die Bauwende aktiv mitgestalten. Dabei setzen wir auch auf die Innovationsfähigkeit der sächsischen Baubranche und starten heute unseren Landespreis Baupraxis zu zukunftsfähigen Entwicklungen am Bau. Uns geht es darum, Potenziale für das künftige Bauen zu heben und zu fördern.«

Bauprodukte und Kreislauffähigkeit im Fokus

Im Mittelpunkt des Landespreises Baupraxis stehen Nachhaltigkeit und Wiederverwert- bzw. Weiterverwendbarkeit. Prämiert werden nicht fertige, schöne Häuser, sondern die besten Projekte, wie Gebäude künftig sicher, schadstoffarm und ressourcenschonend errichtet und am Ende ihrer Lebenszeit zurück in den Kreislauf gebracht werden können. Es geht also um Fragen: Aus welchen Rohstoffen werden die Bauprodukte hergestellt? Wie werden diese Materialien gewonnen und verarbeitet? Lassen sich die Bauprodukte nach dem Rückbau weiternutzen? Wie lassen sich Stoffkreisläufe schließen?

»Richtungsweisend für das klimagerechte Bauen ist beispielsweise der in Sachsen entwickelte Carbonbeton. Diese Innovation wird nicht nur dem Hochbau, sondern auch dem Straßen- und Brückenbau einen großen Schub verleihen. Genau solche Champions suchen wir! Ich freue mich auf Ihre Entwicklungen und bin gespannt, ob die Idee, die das Bauen revolutionieren wird, dabei ist«, so Staatsminister Schmidt.

Zu den Bewertungskriterien für den Preis gehört unter anderem, inwieweit die Idee oder das Konzept Lösungen bietet, CO₂-Emissionen und Energieverbrauch zu reduzieren. Bewertet wird ebenso, ob der Ansatz einen Beitrag zum zirkulären Bauen leistet und in einem größeren Maßstab umzusetzen ist. Nicht zuletzt sind auch Gesichtspunkte baukultureller Qualität von Bedeutung. Die Auslobung richtet sich an Einzelpersonen, aber auch Personengruppen wie Unternehmen, Forschungsverbünde und Vereine. Teilnehmen können sowohl Fachleute aus baufachlichen bzw. verfahrenstechnologischen Berufen (zum Beispiel Architektinnen und Architekten, Ingenieurinnen und Ingenieure sowie verwandte Berufsgruppen), als auch forschende und experimentierende Personen ohne baufachliche Qualifikation.

Fachjury und Einreichung

Über die Vergabe der Preise entscheidet eine Fachjury. Sie besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des auslobenden Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung (SMR) sowie der Landesdirektion Sachsen, der Architektenkammer Sachsen, der Ingenieurkammer Sachsen und des Sächsischen Handwerkstags. Unterstützt wird die Jury durch Mitwirkende aus dem Zentrum für Baukultur Sachsen und der Gesellschaft für Materialforschung und Prüfungsanstalt für das Bauwesen Leipzig (MFPA).

Einreichungen sind bis zum 3. Januar 2024, 12.00 Uhr ausschließlich online über das Beteiligungsportal des Freistaates Sachsen möglich:
https://mitdenken.sachsen.de/baupraxis

Die Auslobung des Landespreises Baupraxis ist im Portal Baukultur Sachsen zu finden unter: www.baukultur.sachsen.de/baupraxis.html

Hintergrund

Der neue Landespreis Baupraxis ist ein Impuls des simul⁺InnovationHubs. Der simul⁺InnovationHub ist die Plattform für innovationsgestützte Regionalentwicklung in Sachsen. Die Initiative des SMR befördert Innovationen und zielt darauf ab, gemeinsam mit vielen Akteuren aus der Hochschul- und Forschungslandschaft, der Wirtschaft, aus Kommunen und anderen öffentlichen Einrichtungen die Wertschöpfung und Lebensqualität in ganz Sachsen zu stärken bzw. zu verbessern.

Zusammen mit dem Sächsischen Staatspreis für Baukultur, dem Sächsischen Staatspreis Ländliches Bauen und weiteren fachspezifischen Auszeichnungen ist der neue Sächsische Landespreis Baupraxis unter dem inhaltlichen und organisatorischen Dach »Baukultur in Sachsen« vereint. Um sicherzustellen, dass im Freistaat qualitätsvolle regionale Baukulturen das Bild unserer Städte und Gemeinden prägen, arbeitet das SMR mit allen Akteuren des Bauens in Sachsen zusammen.

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