Die Debatte um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) zieht erneut die Aufmerksamkeit auf sich. Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe (DUH), hat im Gespräch mit Anja Koller von competitionline scharfe Kritik an der aktuellen Ausformulierung des GEG geübt. Für sie ist das Gesetz ein klimapolitischer Fehlgriff, der Deutschlands Klimaziele in Gefahr bringt und die Chance auf nachhaltiges Bauen vertut.
Im Interview unterstreicht Metz, dass das GEG die Energiewende im Gebäudesektor entscheidend beeinflussen wird. Während Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck es als wichtiges Gesetz zur Prägung der Energie- und Klimapolitik lobt, bezeichnet Metz es als “Tiefpunkt für die Klimapolitik” und “klimapolitischen Irrsinn”. Sie erklärt, dass die derzeitige Novelle des GEG die Klimaziele Deutschlands gefährdet und sogar einen Rechtsbruch gegenüber dem Pariser Klimaschutzabkommen darstellen könnte.
Die Probleme liegen jedoch nicht nur beim GEG selbst, sondern auch in der langjährigen Vernachlässigung des Gebäudesektors. Die Mittel wurden überwiegend in Neubauten investiert, während die Sanierung vernachlässigt wurde. Metz betont die Notwendigkeit, den Fokus auf Effizienz und Wärmeplanung zu legen, um effektive, klimazielkompatible Lösungen zu finden. “Das Gesetz, so wie es aktuell ausformuliert ist, kann nicht einlösen, wofür es aufgesetzt wurde: um die Klimaziele zu erreichen und um die Bezahlbarkeit der Wärmewende für die Menschen zu gewährleisten”, kritisiert Metz. Sie fordert gezielte Förderung nachhaltiger Technologien wie Wärmepumpen, die sich als klimafreundlich erweisen. Biomethan und Biomasse seien keine nachhaltigen Lösungen, da ihre Ressourcen begrenzt sind und ihre Herstellung viel Energie erfordert. Metz betont die Wichtigkeit von klaren Zielen und Instrumenten, um den Bausektor auf einen klimafreundlichen Weg zu bringen.
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Weitere InformationenDie kommunale Wärmeplanung, die im neuen GEG eine Schlüsselrolle einnimmt, wird von Metz als wichtig erachtet. Dennoch warnt sie davor, dass allein die Planung nicht ausreicht und die Umsetzung entscheidend ist. Metz sieht auch Verbesserungspotenzial in der Zusammenführung von Effizienzstandards und Energieberatung sowie in der Schaffung verlässlicher Strukturen für eine gezielte Sanierung. Die Zukunft des Bauens sollte nach Metz’ Ansicht auf Suffizienz basieren. Sie betont die Bedeutung der Sanierung bestehender Gebäude im Vergleich zum Neubau und empfiehlt eine Genehmigungspflicht für Abrisse, um ökologische Auswirkungen zu berücksichtigen. Kommunen könnten zudem das flexible Wohnen fördern und sozialen Wohnungsbau unterstützen, um die Ressourcennutzung zu optimieren.
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