isla gestalten den Basel Pavillon 2022 – ein Pionier für zirkuläres Bauen

Quelle: © isla architects / https://isla-architects.com/Loggia-Baseliana
Quelle: isla architects / https://isla-architects.com/Loggia-Baseliana

Das junge Büro isla ist Sieger im internationalen Wettbewerb für den ersten Basel Pavillon aus wiederverwendeten Bauteilen. Der temporäre Bau wird zum Start der Architekturwoche Basel am 10. Mai eröffnet und eine Attraktion auf dem Dreispitz sein.

Mit ihrem Entwurf haben Marta Colón de Carvajal und Juan Palencia von isla die Jury aus anerkannten Expert:innen überzeugt: Ihre «Loggia Baseliana» besteht aus bis zu sechs offenen Einheiten aus unterschiedlichen, wiederverwendbaren Bauteilen. Mit formaler Klarheit leitet jede Einheit ihr konstruktives System aus ihrer jeweiligen Materialität ab. Unter einem einfachen Satteldach aus Trapezblech zusammengefasst, bilden die Module entlang der Bahngleise einen durchgehenden Galeriegang von über fünfzig Meter Länge – eine urbane Veranda, die Einblicke in die Vergangenheit und Ausblicke auf die anstehende
Transformation zum Stadtquartier eröffnet.

Der Basel Pavillon ist Pionier in der architektonischen Auseinandersetzung mit klimagerechtem und zirkulärem Bauen: Alle massgeblichen Bauteile der
«Loggia Baseliana» – Tonziegel, Holzbohlen und Platten, Stahlprofile, Trapezblech oder Kartonröhren – stammen aus regionalen Rückbauten, die
das Fachplanungsbüro Zirkular für den Wettbewerb in einem Bauteilkatalog erfasst hat.

Im März werden die Module in der Husner AG Holzbau vorgefertigt und ab April auf dem Dreispitz installiert. Zur Fertigstellung startet der Pavillon am
10. Mai als programmatischer Veranstaltungsort der Architekturwoche Basel, die in diesem Jahr unter dem Titel «Reale Räume» erstmals vom
9.–15. Mai stattfindet. Im Rahmen der AWB 2022 sind zum Pavillon eine Präsentation des Wettbewerbs und eine Ausstellung zu zirkulärem Bauen
geplant. Mit einer Laufzeit bis Oktober soll der Pavillon künftig an weiteren Orten auf dem Dreispitz weitergenutzt werden.

Der Pavillon aus wiederverwendbaren Bauteilen ist eine Initiative des Vereins Architektur Basel. Die Christoph Merian Stiftung unterstützt das Projekt und stellt den Bauplatz zur Verfügung.

Jurystimmen

«Der architektonische Teil des Projekts umfasst eine grosse Vielfalt an konstruktiven Lösungen und Intelligenz in Bezug auf zirkuläres Bauen. Er kann leicht wachsen oder schrumpfen, aufgebaut und demontiert und vielseitig genutzt werden.» Marina Otero Verzier, Het Nieuwe Instituut Rotterdam, Design Academy Eindhoven

«Der Entwurf von isla nutzt die Gleise, anstatt sie zu ignorieren. Vom schützend-vertrauten Raum des Pavillons umgeben, können Besucher:innen die Industrielandschaft, die sonst als feindlich empfunden wird, in einem neuen Licht wahrnehmen. Der Pavillon kann auch ein Ort der Meditation sein, von dem aus man über den sich verändernden Zustand dieses besonderen Ortes in Basel nachdenken kann.» Chus Martinez, Institut Kunst Gender Natur, Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW

Statement Sieger:innen

«Der lineare öffentliche Raum des Pavillons steht in direkter Beziehung zum Imaginären der Stadt Basel am Kleinbasler Rheinufer, wo sich in den
Frühlings- und Sommermonaten alle Bewohner:innen und sozialen Schichten der Stadt treffen», erklären die isla-Architekten Marta Colón de Carvajal und Juan Palencia zu ihrem Entwurf.

Internationaler Wettbewerb mit einem zweistufigen Verfahren

Um Ideen für neue und klimagerechte Architekturansätze zu finden, wurde im Sommer 2021 von der AWB in Zusammenarbeit mit Architektur Basel ein internationaler Open Call lanciert. Insgesamt wurden 182 Entwürfe
eingereicht. Zunächst wählte die Jury sechs Entwürfe aus den Open-Call-Einreichungen in eine engere Auswahl. Zusätzlich wurden acht internationale Teams in einer zweiten Wettbewerbsstufe nominiert. Die insgesamt 14 Teams starteten am 11. Oktober 2021 mit einem Workshop zur Einführung in den Bauteilkatalog und einer Besichtigung des Bauplatzes auf dem südlichen Dreispitz in die zweite und letzte Stufe. Alle Entwürfe und Bauprozesse wurden auf der Basis des Online-Katalogs aus gebrauchten, wiederverwertbaren Bauteilen aus Basel und der Region entwickelt. Anfang Dezember 2021 wählte die Jury «Loggia Baseliana» von isla, Marta Colón de Carvajal und Juan Palencia, den Siegerpavillon.
Zur Fachjury gehören Chus Martinez (FHNW HGK, TBA-21), Marina Otero
Verzier (Het Nieuwe Instituut, Design Academy Eindhoven), Marteen Gielen (Rotor Deconstruction), Emanuel Christ (Christ & Gantenbein), und Martin Weis (Christoph Merian Stiftung)

Über isla

isla ist ein junges Architektur- und Designbüro auf Mallorca, gegründet von Marta Colón de Carvajal und Juan Palencia. Immer ausgehend vom Ort konzentriert sich isla darauf, die Potenziale des Vorhandenen freizulegen, um einen radikal zeitgenössischen Ansatz für jedes Projekt zu entwickeln. Jenseits eines festgelegten Stils oder einer bestimmten Ästhetik erarbeitet isla angemessene Antworten auf den jeweilgen Kontext. Bevor sie ihr eigenes Büro gründeten, lebten und arbeiteten Colón und Palencia mehrere Jahre in Basel.

Quelle und weiterführende Informationen: https://architekturbasel.ch/wp-content/uploads/AWB_PM_BASELPAVILLON_DE.pdf

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