Im September verlieh der Landesinnungsverband des Zimmerer- und Holzbaugewerbes für Sachsen in Anwesenheit von Staatsminister Thomas Schmidt den Holzbaupreis Sachsen 2021. In einer Broschüre werden nun alle eingereichten Objekte vorgestellt, die die formalen Anforderungen der Ausschreibung erfüllt haben.
Holzbau in Sachsen: Eine Jahrhunderte währende Tradidtion
Das Bauen mit Holz hat im Freistaat Sachsen eine Jahrhunderte währende Tradition. Bis heute prägt diese Tradition unsere Städte und Dörfer, denn Fachwerk- und Umgebindehäuser sowie Wohnhaussiedlungen und landwirtschaftliche Gebäude geben den Ortschaften ihr unverwechselbares Gesicht. Doch aus Sachsen heraus entwickelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts auch der moderne Holzbau. Die Deutschen Werkstätten Hellerau in Dresden, welche insbesondere die industrielle Fertigung von Möbeln revolutionierten und Holzhäuser schlüsselfertig anboten sowie das Unternehmen Christoph & Unmack in Niesky, als der damals bedeutendste Holzhausproduzent Europas, waren Protagonisten innovativer Ideen im Holzbau ihrer Zeit. Die in Sachsen gewonnenen Erfahrungenund Entwicklungen nahm Architekt Konrad Wachsmann mit nach Amerika. Frei Otto, einer der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhundert, wurde im Jahr 1925 im Chemnitzer Stadtteil Siegmar geboren und war ein Pionier des Leichtbaus und damit des ökologischen Bauens.
Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung, im Grußwort der Dokumentation
Mit zwei gleichwertigen ersten Preisen ausgezeichnet wurden ein Lehrgebäude des Staatsbetriebes Sachsenforst in Dresden-Klotzsche sowie der Erweiterungsbau des Vitzthum Gymnasiums, ebenfalls in Dresden. Je eine Anerkennung der Jury gab es außerdem für das Schulrestaurant der Karl-Schubert-Schule in Leipzig sowie für ein Wohnhaus im Elsterheider Ortsteil Bluno (Landkreis Bautzen).
»Der Holzbaupreis zeigt auf, welche guten Lösungen mit diesem nachhaltigen und umweltfreundlichen Baustoff möglich sind«, so Staatsminister Thomas Schmidt. »Das Staatsministerium für Regionalentwicklung hat deshalb das Bauen mit Holz seit seiner Gründung fest im Blick. Rechtliche Erleichterungen wollen wir mit der Novelle der Sächsischen Bauordnung schaffen, die wir in wenigen Wochen dem Landtag zur Entscheidung vorlegen. Nicht zuletzt werden wir den Holzbau in Sachsen mit dem Aufbau eines Holzbaukompetenzzentrums unter dem Dach unserer Zukunftsinitiative simul+ vorantreiben.«
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenDie Preisträger
Bei der ausgezeichneten Lehrwerkstatt des Staatsbetriebes Sachsenforst handelt es sich um ein eingeschossiges Gebäude, das in L-Form fertiggestellt wurde. Die Fachjury ließ sich insbesondere von Klarheit und der Konsequenz beeindrucken, in der der Baustoff Holz eingesetzt worden sei. Der bestehende Massivbau sei mit Leichtigkeit aufgegriffen und die Holzrahmenbauweise als Konstruktionsart für den neuen Baukörper gewählt worden. Gelobt wurde eine werkstoffgerechte Verwendung ebenso wie die gelungene architektonische, urbane Einfügung des »Weiterbaues« als wahrnehmbare Einheit.
Der ebenfalls geehrte Erweiterungsbau des Dresdner Vitzthum-Gymnasiums wurde im Jahr 2018 fertiggestellt. Insgesamt vier Klassenräume, ein Vortragssaal, fünf Besprechungsräume sowie Verbindungs- und Versorgungsbereiche befinden sich in diesem Gebäude. Als Konstruktion wurden vorgefertigte Elemente als Rahmen und Vollholzkonstruktion gewählt. Die sehr hohen Ansprüche an Schallschutz, Brandschutz und die Raumakustik seien hervorragend umgesetzt worden. Überzeugt habe die umfassende Anwendung der nachhaltigen Holzbaukultur auf der Basis vorgefertigter Holzelemente ebenso wie im Bereich bauphysikalischer Lösungen. Die gewählte Architektursprache sei überzeugend und ergänze das Ensemble des Gymnasiums auf hervorzuhebende Weise.
Link: zur Dokumentation