Senatorin Dr. Manja Schreiner von der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) hat vergangenen Donnerstag gemeinsam mit Dr. Christoph Franzke, Geschäftsführer der ALBA Berlin GmbH, und Concular-Geschäftsführer Julius Schäufele den ersten Urban Mining Hub Berlins offiziell eröffnet. Der Baumarkt der Zukunft sorgt für mehr Nachhaltigkeit im Sektor der Bau- und Abbruchabfälle: dem Stoffstrom, mit dem größten jährlichen Abfallaufkommen.
Innerhalb der Re-Use Initiative der Berliner SenMVKU wurde mit ALBA und Concular ein Re-Use-Bauteilangebot in Form eines Pilotprojektes errichtet. Mit einem Werk- und Baustoff-Zwischenspeicher, der zur Ausbalancierung von Planungszeiträumen gedacht ist, sowie durch die Annahme ausgewählter Materialien, sind weiterführende, zirkuläre Wertschöpfungsströme möglich. Materialien, die man unter shop.concular.de findet, können dort zwischengelagert oder sogar direkt abgeholt werden. Innerhalb einer 1,5-jährigen Testphase soll das Konzept getestet und entwickelt werden, zeitweise wäre auch Publikumsverkehr denkbar. Ziel des Pilotprojektes ist es, das Angebot langfristig in Berlin zu etablieren und das Konzept als Vorlage für weitere Flächen in Berlin und in anderen Städten und Regionen zu nutzen.
Der Abfallgruppe der Bau- und Abbruchabfälle kommt eine Schlüsselrolle für eine geschlossene Kreislaufwirtschaft zu. Im Jahr 2020 machten sie laut Umweltbundesamt mit rund 229,4 Millionen Tonnen den Großteil (55,4 Prozent) des Brutto-Abfallaufkommens aus: Tendenz steigend, denn die Baukonjunktur boomt. Basierend auf der Re-Use Kampagne und dem beschlossenen Abfallwirtschaftskonzept 2030 soll unter dem Leitbild Zero Waste die Wiederverwendung in Berlin vorangetrieben werden. In Zusammenarbeit mit Concular, ALBA und Unnerstall Holzmarketing wird mit dem Urban Mining Hub eine Lösung geschaffen, um die Vermittlung von Material aus dem Rückbau für die Wiederverwendung in neuen Gebäuden einfach, planbar, wirtschaftlich und ökologisch messbar zu gestalten. Umweltsenatorin Dr. Manja Schreiner betont: „Umweltschutz und Ressourcenschonung zwingen uns mehr denn je, den Umgang mit vermeintlichem Abfall neu zu denken. Aber auch der Klimaschutz und steigende Baumaterialkosten erfordern eine Transformation von Unternehmen – hin zu einer zirkulären Wirtschaftsweise. Mit anderen Worten: Unsere Städte sind urbane Minen – das sollten wir nutzen.“