“Abreißen, neu bauen, höher, schöner, teurer: Das war die städtebauliche Nachkriegsmaxime. Entstanden sind Betonbauten, die heute selber in die Jahre gekommen sind und baufällig werden. Und jetzt, weg damit? In Zeiten des Klimawandels ist ‘Neubauen um jeden Preis’ jedenfalls keine angemessene Antwort mehr auf die drängenden Fragen der Stadtentwicklung. In kaum einem anderen Gebäude kreuzen und verdichten sich die derzeitigen Debatten um die Zukunft des Bauens mehr als in den ehemaligen, zentralen Tierlaboratorien in Berlin, geplant ab 1962, gebaut in den 70er Jahren, in Betrieb genommen 1982. Ein 117 Meter langer, 37 Meter breiter und 23 Meter hoher Betonbau, hergestellt, um dort Versuche an Tieren durchzuführen. Heute gehört er zum Klinik- und Forschungsverbund der Charité, ist stillgelegt und sollte eigentlich abgerissen werden. Zumindest, bis sich Architekten, Denkmalschützer, Kulturschaffende und Stadtentwickler daran machten, den – wie es in Berlin heißt – ‘Mäusebunker’ zu erhalten.”
Im Deutschlandfunk-Kultur-Podcast “Tacheles” spricht Journalist und Philosoph Thorsten Jantschek mit Architekt Arno Brandlhuber über die Debatte um den Erhalt des sogenannten “Mäusebunkers” in Berlin-Lichterfelde.