Digitale Bauprozesse gestalten, um kreislauffähiges und ressourcenschonendes Bauen zu ermöglichen: Das bietet Tenure-Track-Professor Moritz Dörstelmann seinen Studierenden in forschungsorientierten Lehrveranstaltungen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Für sein innovatives Konzept, das digitale Entwurfsmethoden mit anwendungsorientierten Demonstrationsprojekten aus innovativen Materialien verbindet, zeichnet das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg den Wissenschaftler mit dem mit 50 000 Euro dotierten Landeslehrpreis 2023 in der Kategorie Innovation/Transformation aus.
„Mit innovativen Ansätzen in der Lehre gewinnen die Preisträgerinnen und Preisträger die Studierenden für wichtige Zukunftsthemen wie Klimaschutz und Transformation. Sie verbinden neue, teilweise auch mutige didaktische Formate mit herausragender fachlicher Expertise“, so Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. „Ich bin sehr froh, dass wir in Baden-Württemberg viele engagierte Professorinnen, Professoren und Lehrende haben, die sich mit spannenden Formaten für ein gutes Studium einsetzen.“
„Die Klima-, Ressourcen- und Energiekrise stellt uns vor große Herausforderungen. Um diese zu meistern, müssen wir verschiedenste Sektoren transformieren, dazu zählt auch das Bauwesen. Dafür brauchen wir innovative Ideen und motivierte Fachkräfte“, sagt Professor Oliver Kraft, in Vertretung des Präsidenten des KIT. „Die Lehrenden am KIT bieten den Studierenden eine intensive wissenschaftliche und anwendungsorientierte Ausbildung. Damit schaffen sie die Grundlage für zukunftsweisende Beiträge unserer Absolventinnen und Absolventen. Ich freue mich ganz besonders, dass mit Moritz Dörstelmann einer unserer jungen Tenure-Track-Professorinnen und -Professoren ausgezeichnet wird. Das bestätigt das hohe Potenzial dieses Modells für die Nachwuchsförderung.“
„Die interdisziplinäre und forschungsorientierte Lehre am KIT vermittelt den Studierenden nicht nur den Umgang mit den Werkzeugen, die sie für ihre künftigen Aufgaben brauchen, sondern auch Offenheit und Neugier. So sind sie nach ihrem Studium in der Lage, neue Wege zu beschreiten und kreativ nachhaltige Lösungen zu entwickeln“, sagt Professor Alexander Wanner, Vizepräsident Lehre und akademische Angelegenheiten des KIT. „Dank des innovativen Lehrkonzepts von Professor Dörstelmann schaffen die Studierenden schnell den Transfer und können gelernte Theorie direkt in der Praxis anwenden. Dies trägt maßgeblich dazu bei, dass die Studierenden auch in ihrem späteren Berufsleben Transformationsprozesse aktiv gestalten können.“
Innovative Lehrmethoden für digitales Bauen und Ressourcenschonung
Im Mittelpunkt der praxisnahen Lehre von Moritz Dörstelmann steht die Frage, wie kreislauffähiges Bauen möglich wird. „Gemeinsam mit Studierenden verschiedener Fachrichtungen erstellen wir zunächst digitale Modelle und experimentieren dann mit Testbauten im Maßstab 1:1 aus natürlichen Materialien wie Lehm und Weiden, um die digitale Vorfertigung von Bauteilen prototypisch zu untersuchen“, sagt Dörstelmann. An dieser Schnittstelle zwischen anwendungsorientierter Forschung und industrieller Praxis untersucht Dörstelmann gemeinsam mit den Studierenden so, wie digitale Entwurfs- und Fertigungsverfahren in Kombination mit natürlichen Materialien den Ressourcenverbrauch im Bauwesen reduzieren können.
In den Lehrveranstaltungen vermitteln Dörstelmann und sein Team nicht nur Grundlagen der Architekturgeometrie, des räumlichen Denkens und moderner digitaler Werkzeuge, wie 3D-Druck, Laserschnitt und computerbasierter Entwurfswerkzeuge. „Wir wollen unsere Studierenden auch zum Selbststudium und lebenslangen Lernen befähigen“, so der Preisträger. „Das bedeutet, dass sie nicht nur die Werkzeuge von heute beherrschen, sondern sich auch flexibel auf die sich ständig weiterentwickelnden Werkzeuge und Technologien vorbereiten und diese aktiv mitgestalten.“
Mit dem Preisgeld will Dörstelmann drei kleine kollaborative Roboter zum Einsatz in der Lehre anschaffen, um den Studierenden die Potenziale robotischer Produktionsverfahren praxisnah zu vermitteln. Außerdem wird ein Innovationswettbewerb ausgeschrieben, bei dem interdisziplinäre Studierendenteams ihre Ideen umsetzen und präsentieren können.
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Mehr InformationenVideo: KIT-Fakultätslehrpreis 2023
Über das KIT
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.