Stampflehmturm Cham – Von Tradition zur Innovation

Grafik © Architects4Future Zürich
Grafik © Architects4Future Zürich

Erde und Stein sind wahrscheinlich die ältesten und am weitesten verbreiteten Baumaterialien auf unserer Welt. Obwohl man hier auf ein immenses kollektives Wissen zurückgreifen kann, scheint die Technologisierung und der Fortschritt der letzten Jahrhunderte den Lehmbau nie erreicht zu haben. Jedoch möchte ein kleiner, unscheinbarer Ofenturm in der einzigen intakt erhaltenen Handziegelei der Deutschschweiz nun das Gegenteil beweisen. In ihm steckt nicht nur das Wissen aus vergangener Zeit, sondern auch viele neue Ansätze, die den Lehmbau zukünftig zu einer realistischeren Alternative zu den „neuen“ Baumaterialien – Stahl und Beton – werden lassen. Es geht dabei nicht nur darum, den Lehmbau wiederzubeleben, sondern auch aktuelle Probleme unserer Zeit auf lange Sicht zu lösen. Was als kleines Studierendenprojekt begonnen hat, soll hoffentlich ein großer Denkanstoß für die Zukunft sein.

Referent

Robert Gentner hat an der tech. Universität Wien und an der tech. Universität München studiert, wo er 2019 mit einer Masterarbeit am Lehrstuhl für Holzbau und Entwurf bei Hermann Kaufmann abgeschlossen hat. 2018-2019 hat er darüber hinaus noch ein Forschungssemester an der University of Tokyo am Lehrstuhl von Kengo Kuma absolviert. Im Wintersemester 2017/18 ist der Entwurf für den Stampflehmturm in Cham als Studentenarbeit an der TU München entstanden und im Frühjahr 2021 wurde dieser fertiggestellt. 2021 erhält der Stampflehmturm in Cham den best architects award 22 Gold in der Kategorie Sonstige Bauten, 2022 den Detail Award 2022.

Mehr zum Projekt unter https://www.detail.de/de/de_de/ofenturm-in-cham