Die Doku-Reihe “Wunderstoffe” stellt neue Konzepte des Bauens altem Wissen gegenüber und fragt, wie die Städte von morgen beschaffen sein müssen, damit sie lebenswert bleiben. Überraschend dabei ist, wie viele traditionelle Werkstoffe – zum Beispiel aus Indien, Thailand und Afrika – wiederentdeckt werden.
Der Bausektor boomt, und Experten prognostizieren, dass sich die heute bebaute Fläche bis zum Jahr 2060 verdoppeln wird. Doch der massive Einsatz von Beton und Stahl verschlingt enorme Ressourcen und trägt maßgeblich zur Produktion von Treibhausgasen bei – ein Luxus, den sich unsere Welt nicht mehr leisten kann. Wir stehen also vor der Frage: Wie werden wir in Zukunft unsere Gebäude errichten?
Die Doku-Reihe von Jakob Kneser und der “Gruppe 5 Filmproduktion” zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass die Lösungen für diese Herausforderung bereits existieren. Auf der ganzen Welt entstehen bahnbrechende Bauten der Zukunft, während Forscher:innen und Architekt:innen innovative Baumaterialien entwickeln, die nicht nur umweltfreundlicher sind, sondern auch das Potenzial haben, den Klimawandel aktiv zu bekämpfen. Überraschenderweise basieren viele dieser Materialien auf traditionellen Ansätzen aus der Vergangenheit, die jedoch mit modernster Technologie kombiniert werden. In dieser Doku-Reihe entdecken wir die spannende Welt der nachhaltigen Bauprojekte und erfahren, wie sie unsere Zukunft gestalten werden.
Von Beton zu Lehm
Beton ist das Material der Moderne. Mit Textilbewehrung statt Stahl soll sich künftig ein großer Teil des verbrauchten Betons einsparen lassen. Ein anderer vielversprechender Ansatz für Beton der Zukunft liegt in der Vergangenheit: in der Art und Weise, wie die Römer ihren Beton herstellten. Aber es gibt auch Alternativen: Ein Drittel der Weltbevölkerung lebt in Häusern aus Erde. Heute findet eine Renaissance des Bauens mit Lehm statt, denn seine Herstellung ist sehr viel umweltfreundlicher als die von Beton. In Italien entstehen bereits Lehmbauten aus dem 3D-Drucker.
Von Holz zu Bambus
Im Zentrum der zweiten Folge stehen Materialien, die für das Bauen der Zukunft eine entscheidende Rolle spielen werden: nachwachsende Baustoffe. In Holz sehen viele bereits den Baustoff des 21. Jahrhunderts. Bambus wächst sogar noch um ein Vielfaches schneller. Schon heute zeigen Architektinnen und Architekten, was mit dem Riesengras möglich ist.
Von lebendigen Brücken und Faserbauten
Folge drei zeigt, wie Natur nicht nur Baumaterial liefert, sondern selbst zur Designerin wird. Bauen mit Fasern ermöglicht Konstruktionen, die extreme Leichtigkeit mit enormer Stabilität verbinden. Hybride Konstruktionen aus Pflanzen und Architektur könnten in den immer heißeren Metropolen der Zukunft für lebenswichtige Kühlung sorgen.