Auf seiner Mitgliederversammlung hat der Bauindustrieverband Hessen-Thüringen (BIV) am 3. Mai in Frankfurt einen neuen Vorstand gewählt. Neuer Präsident des Verbandes ist Jochen Wachenfeld-Teschner (Joh. Wachenfeld GmbH & Co. KG Korbach).
In seiner Rede vor den Mitgliedern forderte er einen zügigen Bürokratieabbau, um eine Krise von der Branche abzuwenden: „Die Bürokratie erweist sich immer mehr als Wachstumsbremse für die Bauwirtschaft. Zu den Ärgernissen gehören die vielen Dokumentations- und Nachweispflichten, die langen Bearbeitungszeiten und Vergabeverfahren, auch unklare Zuständigkeiten und uneinheitliche Länderregelungen.“ Nachhaltigkeit wird im Bauprozess zukünftig eine immer größere Rolle spielen. „Nachhaltigkeit im Bauprozess: Das klingt einfach, ist aber in der Umsetzung problematisch. Die Bauunternehmen sollen zukünftig alle Daten dokumentieren und nachweisen: Transportwege, Treibstoffverbrauch, Herkunft von Baumaterialien. Wie verträgt sich der bürokratische Aufwand mit dem gesellschaftlichen und politischen Ziel, schneller zu bauen? Und solange wir Baumaterialien über drei Weltmeere transportieren, weil öffentliche Auftraggeber deren Einsatz vorschreiben, können die Bauunternehmen diesen ökologischen Irrsinn ohnehin nicht mehr im Bauablauf durch den Einsatz von E-Geräten wirtschaftlich kompensieren“, so Jochen Wachenfeld-Teschner.
Zu Vizepräsidenten des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen wurden Marco Auth (Bickhardt Bau AG Kirchheim) und Heinrich Nenninger (BAUWI Bau und Beton GmbH Suhl) gewählt.
Terminal 3 des Frankfurter Flughafens setzt Maßstäbe
Vor ihrer Versammlung informierten sich die BIV-Mitglieder auf dem mit einem Auftragsvolumen von 4,5 Mrd. € größten Infrastrukturprojekt Europas vom planmäßigen Baufortschritt: Im Süden des Flughafens Frankfurt entsteht das Terminal 3. Mit dem modular geplanten Bau können die einzelnen Bauabschnitte des Terminals eng am tatsächlichen Kapazitätsbedarf ausgelegt werden. Der Betriebsstart ist für 2026 geplant. Im Vollausbau können bis zu 25 Millionen Fluggäste jährlich reisen. Die Architektur des neuen Terminals besticht durch Modernität. Viel Glas sorgt für Tageslicht in den großzügig gestalteten Innenbereichen. Auf künstliche Lichtquellen wurde bei der Planung weitestgehend verzichtet. Leitungen und Rohre sind in die Architektur integriert. Auch in puncto Nachhaltigkeit setzt das neue Terminal Maßstäbe: Dank effizienter Bauweise und moderner Technik benötigt es kaum Heizenergie. Auf einer Fläche von rund 6.000 Quadratmetern laden vielfältige Geschäfte und Gastronomieangebote zum Einkaufen und Verweilen ein. Ähnlich der bestehenden Sky Line-Bahn baut Fraport eine neue Sky Line-Bahn, die Terminal 3 mit den beiden bestehenden Terminals verbindet, und ein Parkhaus mit 8.500 Stellplätzen.