DenkMal am Mittwoch 13 – Leitlinien der modernen Denkmalpflege – zur Geschichte denkmalfachlicher Denkweise und Methodik

Denkmalpflege hat das Ziel, Kulturdenkmale in ihrem substanziellen Bestand und in ihrem Erscheinungsbild so zu erhalten, dass sie auch von kommenden Generationen immer wieder neu befragt werden können. So wie wir als Gesellschaft heute, mit unseren Fragen und unseren Kenntnissen, dem baulichen Erbe begegnen, dessen Erhalt oft schon seit den Anfängen der staatlichen Denkmalpflege im frühen 19. Jahrhundert im öffentlichen Interesse steht.

Gegenstand von Denkmalpflege ist das bauliche oder künstlerische Zeugnis, das Auskunft gibt über die Zeit, in der es entstanden ist. Es zeugt von den relevanten Kenntnissen und Techniken seiner Entstehungszeit, von den damaligen ästhetischen und künstlerischen Idealen sowie den gesellschaftlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen. Ebenso liefert es Informationen über seine Rezeption, die Geschichte seiner Reparaturen, Überarbeitungen und Umnutzungen und über das Alterungsverhalten seiner Substanz. Denkmalpflege ist folglich eine komplexe, herausfordernde Aufgabe.

Die Geschichte der Denkmalpflege ist geprägt von dem Streben nach Leitlinien für den Umgang mit Kulturdenkmalen – zur fachlichen Orientierung und Systematisierung, aber auch für die Vermittlung denkmalpflegerischer Entscheidungen. Mit dem Blick auf die historische Entwicklung ihrer Grundsätze werden in diesem Vortrag Denkweise, Ethik und Methodik moderner Denkmalpflege nachvollziehbar.