Vonovia stellt Weichen für klimaneutrales Bauen: kreislauffähige Baustoffe und Kooperation mit GROPYUS

Vonovia Innovationsquartier in Bochum Weitmar, Quelle: Vonovia SE
Vonovia Innovationsquartier in Bochum Weitmar, Quelle: Vonovia SE

„Das CO₂-neutrale und energieeffiziente Bauen und Wohnen ist ein zentrales Anliegen dieser Bundesregierung. Dafür müssen wir den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes unter die Lupe nehmen, vom Planen über das Bauen und Wohnen bis hin zur möglichen Umgestaltung in der Zukunft“, erklärte Bundesbauministerin Klara Geywitz anlässlich einer Baustoffkonferenz, die Deutschlands führendes Wohnungsunternehmen Vonovia am Mittwoch (23.) im Berliner „Futurium“ veranstaltete. Vor rund 300 Vertretern aus Industrie, Forschung und Politik skizzierte Rolf Buch, CEO der Vonovia SE, welchen Weg Vonovia zukünftig gehen wird. Um das Bauen der Zukunft mit dem kleinstmöglichen CO₂-Fußabdruck zu realisieren, wird Vonovia beim Neubau und in der Modernisierung künftig alle Baumaterialien und Bauteile auf ihre Umweltbilanz überprüfen, um die Anforderungen an die Energieeffizienz von Neubauten zu erfüllen. „Wir werden uns mit den Baustoffen beschäftigen, damit wir verstehen, welche wir einsetzen sollten und welche nicht. Um den CO₂-Ausstoß im Gebäudebereich zu minimieren, werden wir den Einsatz nachwachsender Rohstoffe forcieren“, so Rolf Buch bei der Konferenz „Perspektiven zur Zukunft des Bauens“.

Gemeinsam mit Fraunhofer und der Branche hat das Unternehmen seit März 2022 Lösungsvorschläge entwickelt, wie klimaneutrales Bauen gelingen kann. Vonovia wird die Ergebnisse der Konferenz, die unter anderem mit Bundesbauministerin Klara Geywitz, Prof. Dr. Maja Göpel (Transformationsforscherin), Prof. Dr. Dr. Hans Joachim Schellnhuber (Klimaforscher) und Daniel Föst (Mitglied des Deutschen Bundestages) vorgestellt und diskutiert wurden, in eine Handlungsstrategie übernehmen und in Innovationsprojekten testen.

Baustoffe im Kreislauf, Einführung eines Materialpasses

So wird Vonovia umfassende Transparenz über den Lebenszyklus von Gebäuden und Bauteilen herstellen. Alle Baustoffe werden vollständig im Kreislauf geführt und durch die Einführung eines Materialpasses und einer Kennzahl auf Kreislauffähigkeit überprüft. Zudem setzt das Unternehmen verstärkt auf serielle und modulare Bauweisen sowie einen breiten Einsatz nachwachsender Baustoffe. Außerdem wird eine Kompetenz- und Informationsoffensive zu alternativen Baustoffen und Bauweisen gestartet: Auf diesem Wege will Vonovia Fachwissen in diesen Bereichen fördern und sich für begünstigende rechtliche Rahmenbedingungen einsetzen. Auch die Digitalisierung sowie die Zusammenarbeit innerhalb der Wertschöpfungskette soll intensiviert werden. 

Auf der Suche nach innovativen Konzepten und Vorhaben für mehr Klimaschutz im Bausektor zeichnete Vonovia im Rahmen der Konferenz besonders nachhaltige Produkte mit einem Innovationspreis aus. Gemeinsam mit den prämierten Unternehmen werden zukünftig Modellvorhaben realisiert. 

Vonovia richtet Appell direkt an Politik

Zur Umsetzung der Maßnahmen will Vonovia die Politik davon überzeugen, die Lebenszyklusbetrachtung von Baustoffen in Gesetzgebung und Verordnungen zu integrieren. Zusätzlich, so die Forderung, sollen CO₂-Reduktion und Kreislauffähigkeit bereits in der Planung und vor der Ausschreibung von Projekten als Kriterium und Ziel eingeführt werden. Um den Anteil CO₂-armer Rohstoffe zu erhöhen, will Vonovia sich auch für mehr Regularien einsetzen, die das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen fördern. „Nachhaltiges Bauen bietet enormes Potenzial beim Klimaschutz. Die Wohnungsbau- und Immobilienwirtschaft ist daher besonders gefordert. Die Fachkonferenz war eine gute Gelegenheit, um Politik, Wirtschaft und Forschung zusammenzubringen. Denn nur gemeinsam finden wir nachhaltige Lösungen für klimaschonendes Bauen“, sagte Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender von Vonovia. 

Bundesbauministerin Klara Geywitz: Vonovia setzt Impulse

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (SPD), erläuterte, wie die Bundesregierung diese Wende ermöglichen will: „Um diese Bauwende zu vollziehen, haben wir bereits das Gebäudeenergiegesetz geändert und das Qualitätssiegel ,Nachhaltige Gebäude‘ zur Grundlage unserer Neubauförderung gemacht. Weitere klimafreundliche Änderungen im Baugesetzbuch stehen kurz bevor.“ Zudem, so die Ministerin, stärke man das serielle und das modulare Bauen wie auch den Holzbau. „Vonovia setzt Impulse für eine klimapositive Wende am Bau. Diese kann nur gelingen, wenn Politik, Wirtschaft und Wissenschaft daran gemeinsam arbeiten“, hob sie das Engagement des Unternehmens hervor.

Daniel Föst, Sprecher für Bau- und Wohnungspolitik der FDP-Bundestagsfraktion und Teilnehmer der Fachkonferenz, sagte: “Bezahlbarer Wohnraum ist die soziale Frage unserer Zeit. Gleichzeitig müssen wir den Gebäude- und Bausektor klimafit machen. Das bedeutet für mich vor allem: Verfahren beschleunigen, Baukosten senken, Bürokratie entschlacken. Zudem müssen wir alle Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, direkt und konkret die CO₂-Emissionen in den Fokus rücken und den Lebenszyklus eines Gebäudes einbeziehen.”

Strategische Kooperation mit GROPYUS für bezahlbaren Wohnraum

Mit der GROPYUS AG, einem PropTech-Unternehmen im Bereich des nachhaltigen und seriellen Bauens und Wohnens, geht Vonovia SE eine strategische Partnerschaft ein. Vonovia bringt seine langjährige Expertise aus Entwicklung, Verwaltung und Betrieb von Wohnungen ein – hierbei spielt insbesondere leistbarer Wohnraum eine tragende Rolle. GROPYUS wiederum bringt seine Erfahrungen aus der Konzeptionierung und Realisierung von Wohnbauprojekten in digitaler, serieller und nachhaltiger Holzhybrid-Bauweise ein. Besonders die vollständige Digitalisierung der skalierbaren Wertschöpfungskette – von der
Planung über die automatisierte Fertigung bis hin zum Betrieb mittels eines von GROPYUS entwickelten Gebäudebetriebssystems (BOS) – ermöglicht leistbaren und nachhaltigen Wohnraum.

Geplant ist, zukünftig gemeinsam Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Zusätzlich zum Neubau kommt damit auch der Nachverdichtung eine besondere Rolle zu. Daneben spielt die Digitalisierung eine tragende Rolle: Neu- und Bestandswohnungen der Vonovia sollen mit dem Gebäudebetriebssystem von GROPYUS ausgestattet und somit energie- und kosteneffizienter werden. Dies erlaubt ein günstiges und angenehmes Wohngefühl durch Steigerung der Effizienzen in Bau und Betrieb. Mit dieser symbiotischen Herangehensweise verknüpfen GROPYUS und Vonovia ihre Stärken und tragen dazu bei, der allgemeinen Wohnungsknappheit und mangelnden Digitalisierung im Wohnbereich entgegenzuwirken. Am Mittwochabend stellten Markus Fuhrmann, CEO von GROPYUS, und Daniel Riedl, Vorstandsmitglied und CDO der Vonovia SE, die Unternehmenskooperation in Berlin vor. Die Vorstellung erfolgte im Beisein von Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, im Rahmen einer Fachkonferenz der Vonovia zur Zukunft des Bauens.

Markus Fuhrmann, CEO von GROPYUS: „Diese Partnerschaft ist für GROPYUS ein wesentlicher strategischer Schritt. Gemeinsam können wir Projekte entwickeln – sowohl in Österreich als auch in Deutschland. Smartes und leistbares Wohnen ist der Weg der Zukunft. Hier liegt unsere Expertise, hier sind wir der perfekte Partner für Vonovia.“ Weiter führte er aus, dass die voll digitalisierten Gebäude, die GROPYUS nicht nur baut, sondern auch im Betrieb betreut, bezahlbaren Wohnraum schaffen – der dringend gebraucht wird. „Die Kombination von passenden Grundstücken, die Vonovia zur Verfügung stellt, und GROPYUS‘ Expertise im Bereich serielles Bauen mit Holz, gepaart mit unserem selbst entwickelten Gebäudebetriebssystem, das wartungsarmes Asset Management mit Kundennutzen verbindet, sind wir bestens aufgestellt. So können die Ziele erreicht werden, die wir uns als Gesellschaft setzen müssen, um bezahlbaren und nachhaltigen Wohnraum in unseren Städten zu schaffen“, sagte Fuhrmann.

Daniel Riedl, CDO Vonovia SE erklärt weiter: „Wir freuen uns auf die Kooperation mit der GROPYUS AG. Gemeinsam wollen wir die Herausforderungen der Bau- und Immobilienbranche angehen, neuen bezahlbaren Wohnraum schnell, nachhaltig und barrierefrei zu realisieren. Auch die Aufstockung von bestehenden Gebäuden kann Vonovia nun mithilfe der Expertise von GROPYUS noch weiter verbessern. Die serielle Holz-HybridBauweise, die bei GROPYUS vollständig digitalisiert umgesetzt wird, ist ein weiterer Schritt, um sehr effizient neuen Wohnraum zu schaffen“. Die Kooperation bezeichnete er als einen
wichtigen Beitrag, um die Situation am Wohnungsmarkt zu entspannen.

Über GROPYUS

Das PropTech-Unternehmen digitalisiert und transformiert den Wohnungsmarkt und etabliert damit Wohnen als service-orientiertes Produkt („Living as a Service“) am Markt. Damit schafft GROPYUS hochwertigen, ressourcenschonenden und leistbaren Lebensraum mit einem hohen Anspruch an Design, Komfort und Funktionalität. GROPYUS setzt mit seinen plattform-basierten und voll digitalisierten Gebäuden in Holz-Hybrid-Bauweise einen neuen Standard für nachhaltiges und intelligentes Wohnen. An seinen sechs Standorten in Deutschland, Österreich und Liechtenstein beschäftigt GROPYUS aktuell rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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